ab der Krippe (1. Lebensjahr)
Begründung
Wir, die FREIE WÄHLER, setzen uns seit langem für eine gebührenfreie Bildung ein. Dazu gehört auch die kostenfreie Bildung in den Kindertagesstätten und Krippen. Wir fordern, dass Land und Bund dafür sorgen, dass es künftig eine gebührenfreie Kinderbetreuung gibt, wie sie zum Beispiel schon Rheinland-Pfalz, Berlin und Hamburg realisieren. Es ist höchste Zeit, dass Kommunen und Eltern in Hessen komplett entlastet werden und nicht nur anteilig. Familien sind aktuell extrem belastet und müssen in vielen Bereichen mit gestiegenen Kosten kämpfen und müssen teils jeden Cent zweimal umdrehen.
Für die Städte und Gemeinden sind Krippen und Kitas oft der größte Haushaltsposten. Seitdem der Bund im Jahr 2013 die Kommunen verpflichtete, für jedes Kind ab dem ersten Lebensjahr einen Kita-Platz bereitzustellen, geht den Kommunen in Sachen Kinderbetreuung/-Bildung/-Erziehung finanziell zunehmend die Puste aus. Wenn man der frühkindlichen Bildung und der aktiven Familienpolitik einen so hohen Stellenwert beimisst, wie es Landes- und Bundespolitiker in Sonntagsreden immer wieder tun, dann darf der Kita-Besuch ebenso wie der Schulbesuch nicht kostenpflichtig sein – auch nicht anteilig!
Das Konnexitätsprinzip (wer bestellt, soll auch bezahlen) wird in Sachen frühkindliche Bildung in Hessen bisher völlig außer Acht gelassen. Für alle Kinder – ob aus sozial schwachen Familien, sozial starken Familien, Familien mit und ohne Migrationshintergrund – ist ein frühzeitiger Besuch einer Kindertagesstätte von hoher Bedeutung für eine positive Bildungsbiographie und für die immer wichtig werdenden sozialen Kompetenzen. Die Lust am Lernen beginnt eben nicht in der Grundschule, sondern schon viel früher. Frühe Lebenserfahrung wird heute nicht mehr auf dem Hof oder auf der Straße gesammelt, sondern in den Kindertagesstätten und Krippen. Hier werden die Basiskompetenzen und Schlüsselqualifikationen erworben, die im späteren Leben für verantwortungsvolles soziales Verhalten sorgen. Trotz vieler Sonntagsreden der Politik werden für Familienpolitik und frühkindliche Bildung jedoch viel zu wenige zukunftsorientierte Veränderungen auf den Weg gebracht. So sollte im Hinblick auf die hohe Zuwanderung an eine bezahlbare und unmittelbare Integration und Sprachförderung gedacht werden. Auch erfordern die heutigen Lebens- und Arbeitsverhältnisse vieler Familien weitaus flexiblere Modelle als viele Kita-Träger sie anbieten könnten. In Sachen Flexibilität müsse dem veränderten Alltag der Schichtarbeiter, Polizisten und Pflegekräfte und den geänderten Anforderungen durch Teilzeitjobs dringend Rechnung getragen werden.
Für die FREIE WÄHLER ist es nicht verständlich, warum die Beitragsfreiheit bis dato in Deutschland nicht flächendeckend umgesetzt wird. Dass der Schulbesuch im Bundesgebiet kostenfrei ist, dagegen in den meisten Krippen und Kitas Gebühren oder Beiträge zu entrichten sind, ist durch Nichts zu begründen.
Wir bitten Sie unsere Petition zu unterschreiben, damit im Vorfeld der anstehenden Landtagswahl am 8. Oktober 2023 das Thema an Gewicht gewinnt.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung